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Lambertskirche

An der Weinstraße gelegen enstand dieses Kirchengebäude im 12. Jahrhundert. Kennzeichnend ist das rund 300 Menschen fassende barocke Kirchenschiff aus dem 18. Jahrhundert der ehemals reformierten Gemeinde in Großbockenheim. Von 1700 bis 1921 war die Lambertskirche Simultankirche – in ihr feierten die Großbockenheimer reformierte Gemeinde und die katholische Gemeinde ihre Gottesdienste, dann bekamen die Bockenheimer Katholiken mit St. Lambertus ihre eigene Pfarrkirche.

Die Orgel, die 1925 von der Firma Walcker aus Ludwigsburg gebaut wurde, hat zwölf Register auf zwei Manualen und pneumatische Kegelladen. Das Instrument ist für seine Größe durchaus konzertant einsetzbar und kann sowohl den gottesdienstlichen Bedürfnissen als auch als Konzertinstrument dienen.Die drei jetzigen Glocken kamen 1949 vom Bochumer Verein (e’±0 und g’±0 und a’±0).

Die Orgel der Lambertskirche wurde 1925 von der Firma Walcker aus Ludwigsburg gebaut. Sie hat zwölf Register auf zwei Manualen und pneumatische Kegelladen.

Die Registerwippen sind – typisch für Walcker – weiß, rosa und grün gefärbt. Weiß steht für die Register des Hauptwerks, Rosa für das Schwellwerk und Grün für das Pedal. Die Koppeln folgen dem Prinzip: Will man ein Register des Hauptwerks im Pedal spielen, klappt man etwa den weiß-grünen Schalter um. 

Mit den Koppeln kann man noch ganz andere Dinge anstellen, es gibt nämlich eine Oktavkoppel, mit der man die Register des Schwellwerks um eine Oktave nach unten versetzt in das Hauptwerk koppeln kann. Somit kann man etwa mit vollflächigen Streichregistern sphärische Klänge erzeugen, die sich romantisch-verklärt in den sonst eher schlicht-protestantischen Kirchraum einfügen. Unterstützt wird das durch das Register „Vox coelestis“, was man mit „Stimme des Himmels“ übersetzen kann. Dieses Register ist bewusst leicht verstimmt, um einen schwebenden Klang zu erzeugen. Ideal ist das etwa für die musikalische Begleitung des Abendmahls.

Auch die Flöten sind vielseitig einsetzbar. Die Hohlflöte im Hauptwerk etwa ist sehr nah an einer echten Flöte, sie spricht zudem sehr schnell an, was auch schnellere Läufe ermöglicht. Das Lieblich Gedeckt im Schwellwerk ist hingegen sehr massiv und als Basis sehr gut geeignet.

Für Konzerte geeignet

Insgesamt ist das Instrument für seine Größe durchaus konzertant einsetzbar. Schon im Jahresbericht der Kirchengemeinde von 1925, dem Jahr, in dem sie am Karfreitag, 10. April, eingeweiht wurde, heißt es: „Die Gemeinde Großbockenheim hat eine Orgel erhalten, welche nicht nur den gottesdienstlichen Bedürfnissen vollauf genügt, sondern zugleich auch als Konzertinstrument gesteigerte Ansprüche befriedigen kann.“

Eine Besonderheit bei der Walcker-Orgel ist die Crescendo-Walze. Mit ihr kann man stufenweise die Register nacheinander zuschalten. Ihren eigentlichen Zweck, damit langsam die Dynamik zu steigern, kann sie bei zwölf Registern zwar quasi nicht erfüllen. Zu unkontrolliert schalten sich die Register hierbei hinzu. Aber die Walze kann durch den Absteller hinzugeschaltet werden, wodurch man sozusagen eine feste Kombination hat, mit der man sich eine Registrierung vorprogrammieren kann. Beispielsweise, wenn man im Gottesdienst nach einem leisen Vorspiel schnell in eine lautere Registrierung zum Begleiten der Gemeinde wechseln will.

Manchmal kommt es vor, dass man sich während des Spielens beim Registrieren verrennt. Man probiert auch mal ungewöhnliche Kombinationen aus – was ja oft auch gut ist. Aber hin und wieder kommt man da in eine Sackgasse und muss schnell wieder zu einem Klang wechseln, bei dem die Gemeinde gut mitsingen kann – darum geht es ja eigentlich. Da kommt der Knopf mit der Aufschrift „MF“, also mezzoforte, ganz gelegen. Wenn man diesen Knopf drückt, ist man gerettet. Es ist quasi die Standardeinstellung für Gemeindebegleitung. Gut, dass es ihn gibt. 

Und wenn’s mal laut werden muss, ist direkt daneben der „Tutti“-Knopf. Mit ihm zieht man sprichwörtlich alle Register. 

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